Berufsschule
Medizinische Fachangestellte (MFA)
Ihre Ansprechpartnerinnen: Frau Böge-Krol, Frau Schlegel und Frau Lüttmann
Team MFA
Medizinische Fachangestellte sind in Hausarzt- und Facharztpraxen, Krankenhäusern sowie anderen medizinischen Versorgungseinrichtungen tätig. Sie werden auch in medizinischen Laboratorien, in betriebsärztlichen Abteilungen von Unternehmen und im öffentlichen Gesundheitsdienst eingesetzt. Darüber hinaus sind sie in Institutionen und Organisationen des Gesundheitswesens beschäftigt.
Arbeitsaufgaben
Die Arbeitsaufgaben der Medizinischen Fachangestellten umfassen im Wesentlichen:
- Medizinische und verwaltende Tätigkeiten
- Assistenz bei Untersuchung, Behandlung und chirurgischen Eingriffen sowie Hilfe bei Notfällen
- Patientenbetreuung während und nach der Behandlung
- Information von Patienten über die Ziele und Möglichkeiten der Vor- und Nachsorge
- Durchführung von Hygienemaßnahmen und Laborarbeiten
- Dokumentation der Behandlungsabläufe und Abrechnung der erbrachten Leistungen
- Sicherstellung eines umfassenden Qualitätsmanagements
- Organisation von Betriebsabläufen und Überwachung von Terminplanungen
- Materialbedarfsplanung, Materialbeschaffung und Materialverwaltung
- Anwendung von Informations- und Kommunikationssystemen
Ausbildungsdauer
In der Regel beträgt die Ausbildungszeit drei Jahre. Eine Verkürzung der Ausbildung ist möglich, wenn die Auszubildende zum Beispiel bereits eine artverwandte Tätigkeit (z.B. in der Alten- und Krankenpflege) absolviert oder eine medizinische oder kaufmännische Ausbildung abgeschlossen hat. Verfügt die Auszubildende über die Allgemeine Hochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife (Fachabitur), so kann ebenfalls eine Ausbildungszeit von zwei Jahren vereinbart werden.
Unabhängig davon ist bei guten Leistungen eine weitere Verkürzung der Ausbildung um 6 Monate möglich, so dass die Mindestausbildungsdauer 18 Monate beträgt.
Ausbildung in der Schule – Klaus-Steilmann-Berufskolleg
Der Berufsschulunterricht findet an zwei Tagen mit jeweils 6 Unterrichtsstunden in der Zeit von 7:30 Uhr bis 12:40 Uhr statt. Es wird in 12 Lernfeldern unterrichtet. Diese wiederum sind vier schulischen Bündelungsfächern zugeordnet.
Lernfelder
- Im Beruf und Gesundheitswesen orientieren
- Patienten empfangen und begleiten
- Praxishygiene und Schutz vor Infektionskrankheiten organisieren
- Bei Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Bewegungsapparates assistieren
- Zwischenfällen vorbeugen und in Notfallsituationen Hilfe leisten
- Waren beschaffen und verwalten
- Praxisabläufe im Team organisieren
- Patienten bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen der Erkrankungen des Urogenitalsystems begleiten
- Patienten bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen der Erkrankungen des Verdauungssystems begleiten
- Patienten bei kleinen chirurgischen Behandlungen begleiten
- Patienten bei der Prävention begleiten
- Berufliche Perspektiven entwickeln
Bündelungsfächer | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr |
Medizinische Assistenz | LF3 | LF5 | LF9 |
Patientenbetreuung und Abrechnung | LF4 | LF8 | LF10 |
Wirtschafts- und Sozialprozesse | LF1 | LF6 | LF12 |
Praxismanagement | LF2 | LF7 | LF11 |
Das Fach „Medizinische Assistenz“ bündelt die Lernfelder, die sich auf medizinische Behandlungsabläufe, deren Vor- und Nachbereitung und Dokumentation der erbrachten Leistungen beziehen.
Dem Fach „Patientenbetreuung“ werden Lernfelder zugeordnet, in denen die Betreuung der Patienten hinsichtlich des Leistungsangebotes und die Dokumentation erbrachter Leistungen sowie deren Abrechnung im Vordergrund stehen.
Ein grundlegendes Verständnis für wirtschaftliche und soziale Zusammenhänge soll im Fach „Wirtschafts- und Sozialprozesse“ vermittelt werden.
Das Fach „Praxismanagement“ vermittelt Kenntnisse im Bereich der patientenorientierten Kommunikation, des Anbietens von Serviceleistungen sowie der Erfassung und Sicherung von Patientendaten.
Diese Fächer bilden den Ausbildungsschwerpunkt. Hinzu kommen die Fächer des berufsübergreifenden Bereichs, wobei auch diese regelmäßig berufsbezogene Inhalte thematisieren. Außerdem sind Fremdsprache, Religionslehre, Deutsch/Kommunikation, Politik und Sport zur Erreichung des Berufsschulabschlusses notwendig.
Zwischenprüfung
Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres ist eine 120 Minuten dauernde schriftliche Zwischenprüfung abzulegen.
Abschlussprüfung
Die Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Beide Prüfungsblöcke gehen zu gleichen Anteilen in das Endergebnis ein.
Weiterbildung
Mit der Qualifizierung durch den Berufsschulabschluss erhält die Medizinische Fachangestellte unterschiedliche weitere schulische Weiterbildungsmöglichkeiten, die bis zum Abitur (Hochschulreife) führen können. Hierüber informieren wir Sie gerne.
Nach erfolgreicher Ausbildung bietet das Klaus-Steilmann-Berufskolleg für die Medizinischen Fachangestellten mit der hauseigenen „Fachschule für Wirtschaft – Fachrichtung Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Gesundheitsökonomie und –management“ – eine zukunftsorientierte Weiterbildungsmöglichkeit an. Nähere Informationen hierzu finden Sie auf unserer Homepage.
Unabhängig davon qualifiziert Sie die Ärztekammer Westfalen-Lippe zur „Fachwirtin für ambulante medizinische Versorgung“. In einem spezifischen Qualifikations-Mix, der die drei Bereiche Medizin, Patientenkoordination und Praxisorganisation gleichzeitig umfasst, werden Sie auf Fach- und Führungsverantwortung innerhalb des Teams vorbereitet und können somit zunehmend den Arzt entlasten.
Nähere Auskunft erteilt die Ärztekammer Westfalen-Lippe in Münster (Tel.: 0251-9292254).
Weitere Informationsmöglichkeiten:
Ärztekammer Westfalen-Lippe (www.aekwl.de)
Verband medizinischer Fachberufe e.V. (www.vmf-online.de)
Praxisfit (www.praxisfit.de)