Berufsschule
Rechtsanwaltsfachangestellte
Die Ausbildungsberufe: Rechtsanwaltsfachangestellte/r Rechtsanwalts-und Notarfachangestellte/r Patentanwaltsfachangestellte/r
Ihre Ansprechpartnerinnen: Frau Gümbel, Frau Günther und Frau Bastian
- Erledigung von allgemeinen büroorganisatorischen Arbeiten, z.B. Telefonate entgegennehmen, beantworten oder weiterleiten, Termine mit Mandanten vereinbaren, bei Gerichten nachfragen, Akten führen, den Posteingang und Postausgang bearbeiten,
- Tätigkeiten im Bereich des Mahnwesens und des Zivilprozesses,
- Bearbeitung von Zwangsvollstreckungsangelegenheiten,
- Mitarbeit bei der Vorbereitung, Durchführung und Abwicklung von anderen Verfahren, zum Beispiel familien- und erbrechtliche Angelegenheiten, arbeitsgerichtliche und strafrechtliche Verfahren,
- Erstellen von Gebührenrechnungen,
- Mitarbeit bei der Vorbereitung, Durchführung und Abwicklung von Notariatsgeschäften, zum Beispiel Mitarbeit im Urkundswesen und Führen der Bücher im Notariat, Mitarbeit bei der Vorbereitung und Abwicklung von Notariatsgeschäften im Liegenschafts- und Grundbuchrecht.
Ziel der Ausbildung
Ziel der Ausbildung ist, dass die Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten über umfassende rechtliche Kenntnisse verfügen. Sie sind in der Lage, mit Gesetzestexten zu arbeiten; sie können berufsbezogene Texte sprachlich und sachlich richtig formulieren und gestalten und sind mit den organisatorischen und betriebswirtschaftlichen Vorgängen einer Kanzlei vertraut. Sie sind bereit, sich selbst neue Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen. Bei ihrer Aufgabenerledigung bedienen sie sich moderner Informations- und Kommunikationssysteme. Sie arbeiten mit Mandanten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kanzlei kommunikativ und kooperativ zusammen.
Ausbildungsdauer
Die Regelausbildungszeit beträgt 3 Jahre;
in Einzelfällen kommt eine Verkürzung um ein halbes Jahr in Betracht.
Die Berufsausbildung erfolgt in einem dualen System an den Lernorten Kanzlei und Berufsschule.
Ausbildung in der Schule – Klaus-Steilmann-Berufskolleg
Die Berufsschule vermittelt neben der berufspraktischen Ausbildung eine berufliche Grund- und Fachbildung in Verbindung mit einer erweiterten Allgemeinbildung. Unterrichtet werden 12 Wochenstunden an zwei Vormittagen in der Woche.
Berufsbezogener Lernbereich:
- Betriebsprozesse
- Wirtschafts- und Sozialprozesse
- Anwaltliche Geschäftsprozesse
- Notarielle Geschäftsprozesse
- Englisch
Berufsübergreifender Bereich:
- Deutsch/Kommunikation
- Religionslehre
- Sport/Gesundheitsförderung
- Politik/Gesellschaftslehre
Differenzierungsbereich:
- Datenverarbeitung
- Vergütung und Kosten
- Wirtschafts- und Geschäftsprozesse
Die Kolleginnen und Kollegen des Bildungsgangs am Klaus-Steilmann-Berufskolleg sind sich der besonderen Anforderungen eines modernen Kanzleialltags bewusst. Unser Unterricht, der auf dem lernfeldorientierten Bildungsplan NRW basiert, hat diese Anforderungen im Blick. So konfrontieren wir im Unterricht die Auszubildenden mit beruflichen Handlungssituationen, die sie zunehmend selbstständiger zu bewältigen lernen.
Im Englischunterricht werden unterschiedliche auf den Beruf der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten abgestimmte Handlungssituationen dargestellt. Die Auszubildenden lernen hierbei situationsgerecht auf berufliche Alltagssituationen in der englischen Sprache zu reagieren. Hierfür werden neben dem Vokabular, das sie im juristischen Umfeld benötigen, insbesondere die kommunikativen Fähigkeiten erweitert und trainiert, die beispielsweise für das Telefonieren in der englischen Sprache oder den Empfang englischsprachiger Mandanten erforderlich sind. Des Weiteren erwerben die Schülerinnen und Schüler grundlegende Kompetenzen im Bereich der englischen Geschäftskorrespondenz wie beispielsweise das Verfassen von geschäftlichen Emails und Briefen.
Über den Bildungsplan hinaus fördern wir die Schülerinnen und Schülern im Differenzierungsbereich. Im Differenzierungskurs Datenverarbeitung wird Tastschreiben und eine Zertifizierung in Word und Excel angeboten, so dass die Erstellung von Schreiben in der Kanzlei schneller und Formatierungen normgerecht erledigt werden können.
Im Differenzierungskurs Vergütung und Kosten lernen die Auszubildenden die anwaltliche Tätigkeit abzurechnen und die entsprechenden Kostenrechnungen aufzustellen. Dieser Kurs bereitet ebenso wie der Kurs Wirtschafts- und Geschäftsprozesse auf einen Prüfungsteil im Rahmen der Kammerprüfung vor. Anhand alter Prüfungsaufgaben werden im Differenzierungskurs Wirtschafts- und Geschäftsprozesse betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Inhalte sowie Inhalte aus dem Bereich Rechnungswesen wiederholt. Außerdem fördern wir in diesem Kurs gezielt die Kompetenzen der Auszubildenden in den Bereichen Strukturieren und Präsentieren und bereiten sie somit optimal auf die mündliche Prüfung vor.
Darüber hinaus bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern in der Oberstufe die Teilnahme an einem Stützkurs an. In diesem Zusatzkurs werden die Lernenden vor allem auf den Prüfungsteil „Rechtsanwendung im Rechtsanwaltsbereich“ vorbereitet. Neben der Bearbeitung vorangegangener Originalprüfungsaufgaben, erhalten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, je nach individuellem Bedarf, Themengebiete unterschiedlicher Lernfelder des Bildungsplans zu wiederholen und zu vertiefen.
Die Berufsausbildung wird erfolgreich beendet mit dem
Berufsabschluss (Kammerprüfung) und dem Berufsschulabschluss (ggf. mit zusätzlichen Qualifikationen)
Möglichkeit der Doppelqualifikation (Ausbildung und Fachabitur)
Durch den Zusammenschluss der fünf Bochumer Berufskollegs zum Regionalen Bildungszentrum Bochum besteht seit September 2021 für Auszubildende mit Fachoberschulreife die Möglichkeit, neben dem Berufsabschluss das Fachabitur zu erwerben. Dazu erhalten die Auszubildenden einmal die Woche von 17:00 – 20:15 Uhr zusätzlich zum Berufsschulunterricht Unterricht in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Biologie. Nach drei Jahren kann dann zur Erlangung des Fachabiturs die Fachhochschulreifeprüfung abgelegt werden.
Bei Interesse kontaktieren Sie bitte StD´in Claudia Gümbel (cguembel@ksbk-bochum.de).
Kammerprüfungen:
Zwischenprüfung:
- nach ca. einem Jahr
- schriftlich
- Prüfungsgebiete: „Rechtsanwendung“ und „Kommunikation und Büroorganisation“ je 60 Minuten
- erstreckt sich auf die im 1. Jahr erworbenen Kentnisse und Fertigkeiten
- dokumentiert den Ausbildungsstand
- ist Voraussetzung für die Teilnahme an der Abschlussprüfung
Abschlussprüfung:
Die Abschlussprüfung besteht aus folgenden vier schriftlichen Prüfungsteilen:
- Geschäfts- und Leistungsprozess (60 Minuten)
- Rechtsanwendung im Rechtsanwaltsbereich bzw. im Rechtsanwalts- und Notarbereich (150 Minuten)
- Vergütung und Kosten (90 Minuten)
- Wirtschafts- und Sozialkunde (60 Minuten)
Der Prüfungsteil „Mandantenbetreuung“ erfolgt mündlich und besteht aus einem fallbezogenes Fachgespräch.
Weiterbildungsmöglichkeiten:
- Weiterbildung zum/zur Bürovorsteher/-in
Nach der bestandenen Abschlussprüfung muss man mindestens drei Jahre in dem Beruf tätig gewesen sein, um zu den Lehrgängen zugelassen zu werden, die auf die Prüfung vorbereiten. - Weiterbildung an einem Berufskolleg zur/zum „Staatlich geprüfte/ter Betriebswirt/-in“ (bei gleichzeitiger Zuerkennung der Fachhochschulreife des Landes NRW) durch Besuch der Fachschule für Wirtschaft in der Fachrichtung Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Recht.
Weitere Informationsmöglichkeiten:
www.rechtsanwaltskammer-hamm.de
www.brak.de
www.bochumer-anwaltverein.de