Grenzgänger
Haben Sie sich jemals gefragt, wie es ist, Polizist*in zu sein? Wie es ist, täglich Entscheidungen in extremen (Grenz-)Situationen (z. B. bei Amokläufen, Fußballspielen mit gewaltbereiten Fans, Geiselnahmen) zu treffen und dabei unter Umständen das eigene Leben zu riskieren? Am 10.03.23 hatten Lehrer*innen des KSBK Bochum die Gelegenheit, diese Fragen zu erforschen, als sie auf Einladung des Bochumer Polizeipräsidenten die Polizei-Ausstellung „Grenzgang“ in Selm besuchten.
In der Ausstellung können Polizist*innen ihre Gedanken und Haltungen sowie ihre persönliche Be- und Entlastung reflektieren. In verschiedenen Themenräumen werden die unterschiedlichsten Facetten und Anforderungen des Polizeiberufs mit analogen und digitalen Medien sowie Exponaten veranschaulicht. Besonders beeindruckend ist der „Kraftraum“, der mit vielfältigen Sinneseindrücken dafür sorgt, dass sich Geist und Seele regenerieren können.
Als Grenzgänger müssen Polizist*innen in einem Spannungsfeld zwischen rechtlichen Vorgaben und Erwartungen an sie als Hüter des staatlichen Gewaltmonopols einerseits und ihrer eigenen Persönlichkeitsstruktur sowie Erfahrungen andererseits agieren. Das ist nicht nur intellektuell, sondern auch körperlich und seelisch sehr belastend. Die Ausstellung „Grenzgang“ bietet einen Einblick in die tägliche Arbeit von Polizist*innen und hilft ihnen dabei, ihre eigene Rolle und ihre Entscheidungen zu hinterfragen.
Wir als Lehrer*innenteam des FOS Bildungsganges freuen uns sehr, dass wir diese einzigartige Erfahrung machen durften und möchten uns beim Bochumer Polizeipräsidenten Herrn Lukat für die Einladung bedanken. Die Ausstellung „Grenzgang“ ist ein wichtiger Beitrag zur Förderung der mentalen Gesundheit von Polizist*innen und zur Wertschätzung ihrer Arbeit.
In diesem Sinne wünschen wir allen Polizist*innen da draußen viel Kraft und Durchhaltevermögen in ihrem Berufsalltag und freuen uns als Lehrkräfte an der Ausbildung des Nachwuchses beteiligt zu sein.
Dr. Brigitte Knocke und Svenja Suchowiersch